Keeper (2025) & Good Boy (2025) | Horror-Double-Feature mit Oz Perkins & Hundestar Indy
04.12.2025 75 min
Zusammenfassung & Show Notes
In dieser Episode tauchen Daniel und Patrick, perfekt für die kalte Vorweihnachtszeit, wieder in die düstere Welt des Horrors ein. Mit im Gepäck haben die beiden Osgood Perkins’ neuen Film Keeper, sowie Ben Leonbergs Langfilm-Debüt Good Boy.
In Good Boy erlebt ihr die Welt durch die Augen eines Hundes. Doch was als niedliches Spiel mit Perspektiven beginnt, entpuppt sich schnell als atmosphärischer Horrortrip. Todd und sein Hund Indy ziehen in ein verlassenes Haus im Wald, das mehr Geheimnisse birgt, als sie ahnen.
Ein architektonisches Meisterwerk wird in Keeper zum Albtraum für das junge Paar Liz und Malcolm, als sie an ihrem Jahrestag nicht nur mysteriöse Vorkommnisse, sondern auch die toxische Seite ihrer Beziehung erkunden.
Viel Spaß mit unserem Blick auf zwei aktuelle Genrevertreter. Was sind eure Grusel-Favoriten? Schreibt uns euer Feedback!
In Good Boy erlebt ihr die Welt durch die Augen eines Hundes. Doch was als niedliches Spiel mit Perspektiven beginnt, entpuppt sich schnell als atmosphärischer Horrortrip. Todd und sein Hund Indy ziehen in ein verlassenes Haus im Wald, das mehr Geheimnisse birgt, als sie ahnen.
Ein architektonisches Meisterwerk wird in Keeper zum Albtraum für das junge Paar Liz und Malcolm, als sie an ihrem Jahrestag nicht nur mysteriöse Vorkommnisse, sondern auch die toxische Seite ihrer Beziehung erkunden.
Viel Spaß mit unserem Blick auf zwei aktuelle Genrevertreter. Was sind eure Grusel-Favoriten? Schreibt uns euer Feedback!
Transkript
Hallo?
Hallo, ich möchte gern fünf frühstücken.
Moin Moin, schön, dass ihr wieder reinhört beim Filmfrühstück.
Ich bin der Daniel und ich darf zu einer wunderbaren Horror-Session in der vorweihnachtlichen
Zeit mal wieder den lieben Patrick bei mir begrüßen. Ich grüße dich, Patrick.
Hallo Daniel und hallo liebe Leute da draußen.
Wir haben uns gedacht, ich glaube letztes Jahr war das, da haben wir uns Weihnachtsfilme,
Horror-Weihnachtsfilme vorgenommen.
Jep. Da ist uns dann ja quasi für dieses Jahr ein bisschen der Stoff ausgegangen,
weil der große Horror-Weihnachtsfilm, der steht uns ja noch bevor.
Aber wir haben uns gedacht, wir wollen euch trotzdem ein bisschen die gruseligen
Filme nicht ausgehen lassen, jetzt in der Vorweihnachtszeit,
und haben uns deswegen zwei Filme geschnappt.
Einer, der aktuell im Kino läuft, und einer, der vor kurzem im Kino gelaufen ist.
Eventuell erwischt ihr den im einen oder anderen Arthouse-Kino auch noch.
Die Rede ist nämlich von Good Boy und von Keeper.
Aber bevor wir gleich zu beispielsweise dem neuen Werk von Osgood Perkins,
dem Longlegs-Regisseur, kommen, Patrick, was hast du denn zuletzt gesehen?
Bist du da schon in Weihnachtsstimmung? Hast du dich da schon weihnachtlich
inspirieren lassen, was die Filmauswahl angeht?
Kein Stück.
Nee, tatsächlich nicht. Also ich habe zwei, drei Filme gesehen für eine Episode,
die vielleicht bald kommt, die vielleicht aus dem Jahr 1993 stammen,
aber da will ich ja jetzt noch nicht zu viel verraten.
Ich habe natürlich Keeper gesehen, habe dann aber Minecraft gesehen,
auch das Thema bei einem anderen Podcast, war ansonsten eher im Serienkosmos
unterwegs, habe nach Empfehlung von dem lieben Jan, von wem auch sonst,
mir erst mehr auf Easttown angeguckt, dann vom selben Showrunner Task bei WoW
und habe jetzt nochmal mehr auf Easttown mit meiner Freundin angefangen und direkt durchgeguckt.
Und Task schließen wir jetzt direkt an.
Also wer auf gut gemachte HBO Krimi, Crime-Geschichten mit,
ausdefinierten Charakteren, komplexen Charakteren, guten Geschichten,
top gefilmt steht, der ist bei Me of Eastern und Task auf jeden Fall an der
richtigen Stelle, würde ich sagen.
Und als nächstes steht dann natürlich irgendwann Stranger Things an.
Ich kämpfe noch ein bisschen mit mir, ob ich jetzt schon starte oder erst dann
im neuen Jahr, wenn tatsächlich die drei Teile auch schon veröffentlicht sind.
Ah, du glaubst, bis dahin kommst du spoilerfrei um die Runden?
Ich glaube nicht. Habe ich auch schon mit Jan und Krischi drüber gesprochen.
Mir ist es aber bei Stranger Things ehrlich gesagt auch wurscht.
Also ich bin sowieso nicht so spoiler-anfällig, weil das nur ganz selten das Vergnügen mir nimmt.
Und zu Stranger Things habe ich sowieso keine so emotionale Connection,
dass es mich da irgendwie jucken würde, wenn ich da wüsste, keine Ahnung,
was da jetzt für Twists oder so anstehen.
Deswegen glaube ich, das kriege ich hin.
Ja, geht mir genauso. Ich bin ja wahrscheinlich einer der wenigen Menschen auf
dieser Welt, der irgendwie nicht alle Staffeln Stranger Things gesehen hat,
weil ich immer wieder einen Anlauf genommen habe und ich bin irgendwie nie über
die erste Staffel hinausgekommen,
weil ich auch so für diese Nostalgie, die die Serie ausstrahlen möchte,
auch irgendwie nicht so anfällig bin.
Also ich sehe das dann alles und bin aber nicht so, oh mein Gott,
das ist ja wie Spielberg und Goonies und sonst was damals alles.
Sondern für mich war es dann doch eher so nicht so, dass es mich so gefesselt
hätte, dass ich über die erste Staffel hinaus schaue und ich wollte eigentlich
immer einen Anlauf nehmen und dachte mir, okay, ich will jetzt aber sehen,
was alle darin sehen, aber es hat irgendwie bisher nie gefruchtet.
Von daher werde ich jetzt wahrscheinlich zeitlich, glaube ich,
das sowieso, glaube ich, jetzt nicht mehr, das alles nochmal aufzuholen.
Aber wenn jetzt alle irgendwie sagen, boah, das ist ja das geilste Serienstaffelfinale
Finale aller Zeiten oder Serienfinale generell aller Zeiten,
dann werde ich das vielleicht mal irgendwann nachholen.
Ja, und im für mich besten Falle sagen die Leute dann, ja, das ist ja hier Game
of Thrones 2.0 und dann bin ich fein raus, da kann ich auch sagen,
ja, sie ist ja alles richtig gemacht.
Ja, und wir werden ja auch jeden Morgen Spiegel daran erinnert,
wie alt wir sind, da müssen wir
jetzt nicht noch mit so 80er Retro-Serien regelmäßig dran erinnert werden.
Ja, das stimmt.
Was hast du zuletzt geguckt?
Ich habe, um nochmal kurz liebe Grüße an die Kolleginnen und Kollegen von Ruhe im Saal zu schicken,
in den letzten Wochen, bevor es mich dann auch mal krankheitstechnisch niedergestreckt
hat, ein paar Dracula-Filme nochmal geschaut und nachgeholt,
um in der Dracula-Episode ein bisschen mitreden zu können.
Die habe ich mit der lieben Sophia da aufgenommen. Die könnt ihr da bei Ruhe im Saal schon hören.
Und dann habe ich mit den Kindern jetzt vor kurzem Alice im Wunderland geschaut.
Und zwar die Zeichentrick-Version aus dem Jahr 1951 von Disney.
Also nicht die mit Johnny Depp. Das will ich den Kindern noch nicht zumuten.
Alice, wie es in der deutschen Fassung so schön heißt. Die Kinder hatten auf jeden Fall ihren Spaß.
Hatten auch ein paar gute Lacher dabei. fanden das aber alles so ein bisschen
verrückt und durchgeknallt.
Aber dann habe ich gesagt, ja, das ist ja auch Sinn der Sache,
liebe Kinder, dass ihr das so findet.
Von daher, für mich war es nochmal schön, den zu sehen, weil ich den natürlich
auch so in jungen Jahren schon gesehen habe und das ist jetzt bestimmt auch
schon, boah, 15 Jahre her sein, dass ich den das letzte Mal geguckt habe.
Von daher hat er auf jeden Fall von seiner Magie nichts verloren und kann man
sich natürlich standesgemäß auf Disney Plus anschauen, falls ihr das auch mal
nachholen oder mit euren Kindern nochmal schauen möchtet.
Ja, wollte ich gerade nachfragen, ob der da im Aufgebot ist oder ob du ihn im Regal stehen hast.
Nee, nee, im Regal habe ich ihn tatsächlich noch nicht stehen,
sondern den habe ich dann wirklich über Disney Plus gestreamt.
Das war aber auch, sah auf jeden Fall zumindest nach einer digital remasterten
Version aus. War zwar noch 4 zu 3, aber das Bild war schon knackiger,
als ich das von der VHS damals in Erinnerung hatte.
Ja, da haben wir doch was Schönes gesehen. Wir waren jetzt aber nicht im Horrorbereich unterwegs.
Zu dem kommen wir nämlich jetzt. Wir haben uns zwei Filme vorgenommen,
die jetzt November, beide im
November erschienen sind. wenn ich das jetzt richtig im Hinterkopf habe.
Keeper am 20. Also jetzt Aufnahmezeitpunkt anderthalb Wochen her und Good Boy am 30. Oktober schon.
Ah, okay. Also knapp noch vor dem November ein Tag. Auf jeden Fall in Schlagdistanz.
Wir fangen gerne mal mit Good Boy an, der von Ben Leonberg inszeniert wurde.
Der hat auch das Drehbuch geschrieben zusammen mit Alex Cannon und bei Ben Leonberg
ist es das Feature Film-Debüt tatsächlich.
Also sein erster Langspielfilm. Das finde ich im Horrorbereich ja mega interessant,
weil wir in den letzten Jahren immer wieder Debüts erlebt haben,
die durchaus beachtlich waren.
Entweder weil es handwerklich schon recht weit war oder weil frische Ideen mit dazu gekommen sind.
Wo ich dann immer gesagt habe, so schön, dass du mal neben den normalen Horrorsachen,
die man zu sehen bekommt oder neben den Horrorsachen der großen Studioproduktionen
immer auch frische Gesichter mit dabei hast, die nochmal andere Ideen reinbringen,
die vielleicht auch so den alten Horroreinflüssen, die sie selber haben,
denen auch so ein bisschen Tribut zollen.
Und hier bei Goodboy haben wir noch eine ganz andere Besonderheit,
nämlich unser Hauptdarsteller ist ein Hund, der gute Indie.
Und Patrick, du hast so das Funfact rausgesucht, es wurden tatsächlich 400 Tage
ins Drehbudget investiert und ganze drei Jahre hat der Dreh insgesamt gedauert.
Da soll man ja nicht mit Tieren drehen, habe ich mal gehört.
Ja, genau. Hat der gute Herr Leonberg auch in irgendeinem Interview gesagt,
hat halt so lange gedauert, weil es ist halt ein Hund.
Und ich weiß nicht, wenn ihr da draußen Haustiere habt oder speziell sogar vielleicht
einen Hund und schon mal versucht habt, für euch privat, für den Insta-Account
eures Hundes oder für wen oder was auch immer, ein Video von dem Tier zu drehen.
Die machen halt nicht das, was sie sollen. Die haben halt ihren eigenen Willen.
Das ist ja auch gut und richtig so.
Aber es ist halt nicht so gut für die Kamera dann meistens. Und dann dauert
es halt schon mal ein bisschen länger.
Vor allen Dingen, wenn man ja hier so ein Skript hat, an das man sich halten
möchte und an das sich der gute Indie auch halten soll. Und dann dauert es halt mal 400 Tage.
Ist dann auch schwierig,
Dem Hund dann zu zeigen, genau so will ich das haben. Und dann sagt der Hund
sich, ah, guck mal ein Eichhörnchen.
Und zack, ist er schon wieder weg. Absolut, ja.
Nur zur Einordnung müsste man auch nochmal sagen, es gab tatsächlich jetzt 2022
gedreht, aber ich glaube letztes Jahr bei uns erschien noch ein Film,
der heißt Good Boy, der hat aber mit dem hier wenig gemein.
Da handelt es sich um einen Millionären, der eine weibliche Bekanntschaft macht
und als sie nach Hause kommt, merkt sie, dass er einen Hund einer etwas anderen Art zu Hause hat.
Und es gibt noch eine koreanische Serie namens Good Boy, die läuft auf Prime,
aber die hat auch eine andere Geschichte zum Hintergrund, sagen wir es mal so.
Ja, und witzigerweise, die beiden erstgenannten Good Boys von dir haben auch
beide Premiere am Fantasy Filmfest hier in Deutschland gefeiert.
Ja, kannst du mal sehen.
Und ich habe beim Schauen auch das Gefühl wieder gehabt, dieses,
okay, das ist so ein Festival-Vibe-Film, den kann man am besten auch da sehen,
so mit Leuten, die ähnlich ticken wie man selber, mit der Genre-Crowd,
wie es immer so schön heißt.
Kann man den wahrscheinlich am besten genießen, aber ob ihr den auch zu Hause
ohne Festivalhintergrund genießen könnt, darüber reden wir jetzt.
Patrick, magst du uns einmal kurz zusammenfassen, worum es in Good Boy geht, storytechnisch?
Ja, das ist recht übersichtlich. Also ich meine, der Film hat ja auch nur eine
Lauflänge von 72 Minuten.
Außer wir kommen ja später dann wieder, wie immer, zu einem kleinen Spoiler-Talk.
Nicht zu viel vorwegnehmen, also es geht um Indy und Todd. Indy ist der Hund,
Todd ist sein Herrchen, gespielt von Shane Jensen.
Und Todd geht es nicht so gut. Am Anfang weiß man, glaube ich,
noch nicht, was es genau ist.
Irgendeine Art Lungenkrankheit. Auf jeden Fall hat er dann die Nase voll von
der Stadt und will seiner Lunge und seinem Hund und sich selber was Gutes tun
und zieht dann mit Indy gemeinsam in das Haus seines Großvaters,
was irgendwo in der Pampa steht.
Und da ist es eigentlich ganz nett, auch wenn es schon ein bisschen heruntergekommen
ist, aber dann wie so häufig, wir haben Horrorfilm, wir haben ein altes Haus,
passieren da merkwürdige Dinge und mit Todd geht es auch stetig ein bisschen bergab.
Und die Besonderheit ist, dass wir das alles nicht von irgendeiner Kamera,
von einem Kameramann gefilmt sehen, tun wir natürlich schon,
aber quasi aus der Perspektive von Indie.
Wir sehen das, was der Hund sieht. Wir sehen zugegebenermaßen ein paar mehr
Farben, als der Hund sehen kann.
Soweit ging es dann doch nicht, aber wir sehen alles aus seiner Perspektive
und erleben das, was mit Todd und was mit ihm selber passiert, aus seiner Sicht.
Und das fand ich schon mega spannend, weil die Kamera natürlich auch versucht,
nah an Indy dran zu bleiben.
Also man hat es jetzt nicht aus der Ego-Perspektive die ganze Zeit,
dass du halt nur wirklich siehst, okay, wo läuft der Hund hin?
Also da müsst ihr jetzt keine Angst haben, wenn ihr so anfällig für Motion Sickness
seid, dass ihr da das Ganze nicht durchsteht, sondern der Film versucht eben
sehr nah an Indy dran zu bleiben, das heißt sehr nah am Boden,
nah am Hund selbst, versucht immer seine Perspektive einzunehmen und das Spannende,
was ich da zum Beispiel fand, ist auch, dass du ja dann Todd, sein Herrchen, auch...
Öfters gar nicht richtig zu sehen bekommst. Also das fand ich schon mega beeindruckend,
einmal diese Hundeperspektive zu haben, dass selbst wenn du das Herrchen bist
und du bist eigentlich den ganzen Tag um diesen Hund herum oder größtenteile des Tages,
der Hund nimmt dich nie in Gänze richtig wahr.
Weil er entweder den Kopf nicht sieht, du hast dann nur irgendwie die Hand,
die von vorne kommt, die ihn streichelt.
Er sieht eben, wie Todd zusammengesunken auf dem Bett sitzt,
aber kann ihn auch nicht in Gänze wahrnehmen.
Und diese Perspektive des Hundes, da würde mich mal so deine Meinung interessieren,
Patrick, fandest du das gelungenen Kniff, das so einzunehmen oder war das für
dich dann doch eher ein Gimmick, was sich relativ schnell abgenutzt hat?
Also es war natürlich vorher in der PR-Maschinerie, die der Film ja schon hatte,
war ja ursprünglich ein sehr kleiner Start geplant und dann ist Trailer und
Promo durch die Decke gegangen und dann hat er einen regulären Kino-Race gekriegt
und das hat natürlich schon viel mit diesem Gimmick zu tun, Weil der Trailer
macht ja auch keinen Hill draus,
dass man das aus der Perspektive von Indy sieht.
Ich fand das cool. Ich fand auch nicht, dass es sich abgenutzt hat.
Ich fand das tatsächlich spannend, weil, da kommen wir ja gleich noch zu,
weil halt viel auch im Hintergrund passiert, was Indy da nicht sieht, was wir sehen.
Und ich fand nicht, dass es sich abgenutzt hat. Also der Film,
wie gesagt, 72 Minuten ist ja sehr übersichtlich und wenn er jetzt anderthalb,
vielleicht Richtung zwei Stunden gegangen wäre, dann hätte man vielleicht doch
mal einen Perspektivwechsel gebraucht.
Aber so fand ich das jetzt eigentlich sehr passend und auf jeden Fall mal ein
frischer Anstrich, wie du gesagt hast.
Ja, da kann ich dir zustimmen.
Also gerade dadurch, dass er eine knackige Laufzeit hat, merkt man natürlich
schon, dass sich gewisse Dinge zwischenzeitlich wiederholen,
weil du natürlich mit dem Hund auch nur ein gewisses Maß an Spielraum hast,
was du inszenieren kannst.
Aber da versucht Leon Burke schon eine gewisse Varianz reinzubringen,
immer neue Story-Chromen hinzustreuen, dass du auch merkst, was es da für eine Entwicklung gibt.
Es gibt so eine Art Flashback auch immer zwischendurch.
Also als wenn Indy quasi so ein kollektives Gedächtnis mit anderen Hunden teilt,
dass er dann eben noch so aus der Vergangenheit Erinnerungsfetzen
von ehemaligen Hunden aufsaugen kann sozusagen, sagen, die noch dargestellt
werden. Das fand ich auch einen ganz coolen Kniff.
Deswegen findet der Film eigentlich stets neue Wege, diese Hundeperspektive
nochmal erfrischend mit reinzubringen.
Auch wenn es sich dann hinten raus halt so ein bisschen abnutzt.
Aber das fand ich tatsächlich bei der Laufzeit auch noch in Ordnung.
Ja, fand ich auch.
Und dafür ist es ja abseits des Gimmicks auch, ja, ich würde zumindest sagen,
ganz passabler Gruselfilm.
Ich finde, hinten raus will er irgendwie ein bisschen zu viel und geht für mich
in eine Richtung, die es, finde ich, nicht gebraucht hätte.
Das hätte man ruhig so ruhig weiterführen können bis zum Ende, wie es angefangen hat.
Ja, aber da kommen wir ja eh noch gleich zu.
Genau, denn Goodboy ist an sich ein reinrassiger Slowburn, also so wie wir zwei das auch mögen.
Manche würden sagen, behäbige Handlung. Ich würde eher sagen,
eine Handlung, die sich Zeit nimmt, sich zu entfalten.
Als Flanagan-Fans mögen wir natürlich generell, wenn Dinge im Hintergrund geschehen,
wenn man auch so ein bisschen auf die Inszenierung und das Framing achten muss,
um zu schauen, okay, bewegt sich da im Hintergrund vielleicht was.
War das da eben schon mal da, als wir den Umschnitt haben oder ist da jetzt
was Neues dazugekommen?
Und da nimmt Good Boy sich ja auch ein gutes Beispiel und macht auch viel mit
der Szenerie, mit dem Hintergrund. Wie hat dir das denn so gefallen?
Ja, offensichtlich gut. Also du hast es ja gerade gesagt, das ist so ein bisschen
Flanagan-Handschrift.
Oder ich würde mittlerweile auch sagen, kleiner Spoiler aus Good Birkins-Handschrift.
Und das mag ich natürlich. Ich mag das, wenn der Horror dir nicht ins Gesicht
springt oder nicht nur ins Gesicht springt.
Ich bin ja einem guten Jumpscare auch nicht abgeneigt, aber mein Paradebeispiel
ist immer Nighthouse für das Ganze.
Wenn ich jemandem erklären muss, was ich so an Horror mag, da passiert ja auch
viel im Hintergrund und man kann auf viele Dinge achten, viele Weitwinkel.
Auch im Rewatch gibt es da noch was zu entdecken und sowas mag ich generell.
Muss ich gestehen, als Hunde-Fan und hundennah schon sehr auf Indie fixiert
beim ersten Mal angucken von Goodboy.
Deswegen freue ich mich da schon auf den Rewatch, weil da habe ich mit Sicherheit
im Hintergrund auch das eine oder andere verpasst, könnte ich mir vorstellen.
Ja, und der Film spielt eigentlich auch immer gut damit, dich am Anfang auch
so ein bisschen in die Irre zu führen und dich immer nicht so recht glauben zu lassen,
das, was du jetzt im Hintergrund gesehen hast, was wie eine Bedrohung aussah,
war es im Endeffekt auch eine Bedrohung oder hat sich da durch Zufall vielleicht etwas überschnitten.
Deswegen finde ich eigentlich ist das recht gut aufgemacht, dass du zu Beginn
auch nicht ganz weißt, okay,
was ist jetzt eigentlich hier der Horror und wie nimmt Indy den Horror wahr
und gibt es diesen Horror überhaupt oder ist es halt einfach ein verängstigter Hund,
der mit der Krankheit seines Herrchens nicht so ganz klar kommt.
Da, finde ich, trägt die Atmosphäre auch einen guten Teil dazu bei,
weil wir ja dieses verlassene Haus im Wald haben.
Du hast eben schon gesagt, es ist relativ runtergekommen, aber doch so ein bisschen
urig, dass man sich denkt, mit ein bisschen Geld, Schweiß und Tränen kann man
das bestimmt wieder schön herrichten.
Aber gerade so dieses Erdige, dieser Nebel, der auf diesem Wald hing,
dieses ganze Setting hat für mich einerseits perfekt in die Jahreszeit gepasst
und auf der anderen Seite hat es die Atmosphäre für mich auch nochmal so ordentlich unterstrichen.
Hat das für dich auch gut funktioniert oder hättest du dir eher gewünscht,
dass wir mal wieder irgendwo anders unterwegs sind als in der Hütte im Wald?
Nö, also ich meine, heute sind wir ja allein schon zweimal in der Hütte im Wald unterwegs.
Das funktioniert immer und ich finde ja, der Film hat ja ein Alleinstellungsmerkmal
genug, haben wir ja gerade drüber geredet, dann kann das Setting ruhig ein altbekanntes sein.
Und da holt schon, finde ich, genug Atmosphäre aus diesem sehr ausgelutschten
Setting raus, finde ich. Also das hat schon funktioniert.
Klar, ist vielleicht auch ein bisschen over the top mit dem Einsatz von Nebel
und Co., mit der Moderigkeit.
Weiß jetzt nicht, ob ich da unbedingt wohnen wollen würde, aber das passt ja
dann auch irgendwie zur Gesamtatmosphäre vom Film.
Das ist auch mal der Zwiespalt, der in mir brodelt, wenn ich mir hier in Köln
auch mal wieder denke, boah, das ist einfach so eine einsame Hütte im Wald,
das wäre schon was Geiles.
Und dann guckst du halt einen Film wie Good Boy und denkst dir am Anfang,
boah, das wäre schon cool, so einfach so ein bisschen ab vom Schuss zu wohnen.
Und dann passieren aber Dinge. Und dann denke ich mir wieder,
gut, dass ich hier in der Großstadt wohne.
Ja, genau, so geht es mir auch. Ich habe schon mal einen kleinen Vorgriff nachher zu Kiepa.
Da habe ich mir irgendwann in den ersten zehn Minuten notiert,
dass ich immer schwer finde,
mit den Leuten mitzufühlen, wenn denen was Schlimmes passiert und die haben
so unfassbar geile Häuser oder eben Cabins in the Woods und bei Keeper ist es ja auch so,
das Haus ist ja mega geil und dann denke ich, ja komm, dann so eine kleine Besessenheit
oder eine kleine Geistergeschichte oder so, das könnt ihr ja schon aushalten,
dafür habt ihr doch so ein geiles Haus da, ist bei Goodboy jetzt eher nicht der Fall.
Ich dachte jetzt, du sagst dann hier, dann habt ihr es auch nicht anders verdient.
Dann wäre so ein bisschen Eat the Rich hier durchgekommen bei dir.
Ja, vielleicht auch das, vielleicht auch das. Aber ich denke mir dann auch immer,
gut, bei Keeper wird es ja auch versucht zu erklären, warum die Hütte da so
aussieht, wie sie aussieht.
Aber das ist schon eine bekannte Troke, dass diese Anwesen in den Horrorfilmen
einfach eine Opulenz meistens haben, auch wenn es moderne Anwesen sind.
Das ist schon auffällig.
Ja, das stimmt. Wen bräuchte man wieder so einen guten Horror in einer 35 Quadratmeter-WG?
Das wär's, ne?
Gibt's gar nicht so viel. Können wir uns mal auf einen Plan setzen,
schreiben wir mal ein Drehbuch.
Ja, das sollten wir tun.
Du hast den schönen
Punkt noch mit reingebracht, weil du ja eben auch sagtest, du hattest ein großes
Herz für Indie und hattest auch einen großen Fokus auf Indie.
Einerseits natürlich kann man sich wahrscheinlich auch denken,
es wird einmal im Film Indiana Jones gezeigt, läuft im Fernsehen.
Da gab es ja auch mal den berühmten Ausspruch hier, sie haben sogar den Hund
Indiana genannt, dass sich der gute Indie nach Dr. Jones benennen lassen durfte.
Würdest du denn auch sagen, wenn man jetzt Katzenfan ist, wäre Goodboy was für
einen oder ist das dann noch eher interessanter, wenn man eher ein
Herz für Hunde hat? Ja, die Frage habe ich mich tatsächlich gestellt.
Also klar, ich hatte einen gewissen Hype auf den Film, weil es das Gimmick gibt,
weil es mit Indien einen wahnsinnig süßen Hauptdarsteller gibt.
Wenn man jetzt gar nichts mit, keine Ahnung, Hunden, Haustieren generell oder
so anfangen kann, dann weiß ich nicht.
Dann bleibt da ein okayer Gruselfilm, ein sehr kurzer okayer Gruselfilm aus
ungewohnter Perspektive.
Dann weiß ich jetzt nicht, ob Goodboy dann so 100% das Richtige für einen ist.
Also so ein kleines Herz für Haustiere sollte man, glaube ich, schon haben.
Dann wirkt der deutlich intensiver, denke ich.
Ja, das denke ich auch. Also wenn man jetzt Hundehasser ist oder Haustierhasser
ist, dann wird man sich wahrscheinlich sowieso die ganze Zeit fragen,
wann kratzt er denn endlich ab, der Hund?
Ja, so wie wir bei dem typischen Slasher-Personal, Personal,
die einem nach 10 Minuten schon auf den Keks gehen, wo man sich wünscht,
jetzt komm doch endlich und meh mal da durch. Genau.
Dann hat man noch einen schlimmen Slasher, wo alle am Ende überleben und dann
ärgert man sich erst recht.
Ja, aber ich denke das auch. Also man sollte zumindest ein Herz für Tiere haben
oder Tiere mögen, dass man sich hier mit Indy einfühlen kann.
Also ich bin jetzt nicht unbedingt der große Hundefan, aber ich habe trotzdem
mit ihm mitgefühlt, mitgelitten,
fand diese Perspektive extrem spannend, die mal einzunehmen und es ist ja auch was Unverbrauchtes,
was wir bisher noch nicht gesehen haben und ich habe ja eben schon gesagt,
wenn neue Leute ins Horror-Genre reinkommen mit ihren Debütfilmen,
dann habe ich immer ein großes Herz dafür,
wenn die Personen dann auch noch
frischen Wind mit reinbringen und das hat Goodboy ja auf jeden Fall getan.
Ja, also es gab in dem zweiten Film, über den wir nachher sprechen,
keine Person, mit der ich so mitgefühlt habe wie mit Indy.
Ja, das unterschreibe ich so.
Vielleicht kommen wir jetzt einmal kurz in einen kleinen Spoiler-Teil für die
Leute, die den Film entweder schon gesehen haben oder für die,
die wie Patrick nicht immer so spoiler-anfällig sind.
Denn es gibt natürlich diese bestimmte Krankheit, die da einmal angesprochen
wird am Anfang, dass wir eben wissen, Todd leidet an einer Lungenkrankheit, so sieht es erstmal aus.
Und fährt in den Wald mit Indy, um quasi dem stressigen Alltag zu entkommen, sich zu erholen.
Dann ist allerdings schon relativ schnell klar, was zumindest für mich,
welche Metapher dahinter steckt, nämlich dass Todd Krebs hat und dass alles, was Indy sieht,
der nahende Tod ist, der stetig auf Todd zuschreitet, dass er eben weiß,
okay, sein Herrchen wird sterben
und die Dunkelheit wird ihn langsam umschließen und dadurch,
dass Todd natürlich auch sehr stur ist und sich auch nicht mehr helfen lassen möchte,
merkt man natürlich auch, wie die Dunkelheit jedes Mal stärker wird,
wenn Todd von Indie genervt ist, wenn er ihn wegstößt, wenn er aufbrausend wird.
Und da wäre meine Frage an dich, Patrick, erstens ist dir das auch relativ schnell
klar geworden und zweitens hat das für dich den Film in irgendeiner Art und
Weise geschmälert oder hast du für dich gesagt,
ja, ich weiß jetzt, worauf es hinausläuft, ich kann es jetzt einfach genießen,
wie es inszeniert wird und ich brauche gar nicht dieses große Mysterium,
was hinter der Bedrohung steckt?
Es war mir noch schneller klar als der Twisting Keeper,
Aber also erst dachte ich, ja okay, das entwertet ja irgendwie so ein bisschen
das, was ich bisher gesehen habe, weil der Film erzählt einem das ja schon auch
so ein bisschen als Geistergeschichte, wenn man so will.
Im zweiten Moment dachte ich dann aber, ja, vielleicht ist das genau das,
so wie Hunde sowas sehen, wenn es mit Herrchen, Frauchen, wem auch immer langsam
bergab geht und wenn die vielleicht merken,
dass man sich eben gesundheitlich nicht mehr so um sie kümmern kann wie vorher
und nicht mehr die Liebe entgegenbringen kann wie vorher und dann vielleicht
auch ein bisschen ablehnend wird.
Das sieht man ja, hast du ja gerade auch gesagt, Todd lässt Indy ja dann auch
gar nicht mehr so nah an sich ran, um ihn da schon ein bisschen irgendwie von
ihm zu entwöhnen, wie auch immer.
Es kann ja sein, dass die Tiere das so wahrnehmen und dann habe ich gedacht,
ja, dann hat es das doch irgendwie nicht entwertet und dann passt das schon.
Ich fand es dann vielleicht bei den Horrorelementen, wenn es jetzt wirklich
genau darum geht, ein bisschen dick aufgetragen, aber im Grunde hat es dem Film
nicht geschadet aus meiner Perspektive. Wie war es bei dir?
Ja, bei mir war es ähnlich. Also ich finde, du beschreibst das mit zu dick aufgetragen schon ganz gut,
weil der Film in einigen Horrorsequenzen dann doch schon sehr symbolhaft auffährt
und ich mir dann gedacht habe, okay, wenn ich jetzt gar nicht weiß, worum es geht,
dann würde mich das wahrscheinlich jetzt verwirren und ich würde diesem Mysterium
oder diese Auflösung herbeisehen, um einfach zu gucken, wie passen diese Puzzlestücke ineinander.
Aber wenn du es halt schon weißt, dann ist es
Dann teilweise doch ein bisschen zu dick aufgetragen und dann hätte ich mir
gewünscht, okay, mach es ein bisschen subtiler, dass ich dann auch nachfühlen kann,
okay, ein Hund würde das wahrscheinlich einfach jetzt anders wahrnehmen oder
würde das nicht so als Horrorerscheinung wahrnehmen, wie ich das jetzt als Mensch wahrnehmen würde.
Wobei ich die Message dann natürlich doch schon auch stark fand, auch nicht nur auf den,
auf das Herrchen zu gucken mit Todd, wie sein Schicksal aussehen würde,
sondern um eben auch zu zeigen, okay, wie sieht denn das Schicksal eines Hundes
aus, wenn der mit seinem Herrchen allein im Wald ist und das Herrchen einfach verstirbt,
dann sitzt der Hund halt irgendwann da und hat nichts mehr zu essen und geht dann einfach zugrunde.
Das wird ja anhand des alten Hundes gezeigt, der seinem Großvater,
war es glaube ich, gehörte.
Ich glaube, ja.
Und das fand ich dann auch nochmal eine starke Message, um auch einfach zu zeigen,
okay, selbst wenn du jetzt alleine in den Wald gehst und sagst,
ich will hier alleine sterben, ich will niemandem zur Last fallen und du hast
halt ein Tier dabei, bist du trotzdem noch für das Tier verantwortlich und musst dafür sorgen.
Und das wäre dann eben einfach egoistisch und fahrlässig, sich nicht darum zu
kümmern, was mit dem Tier geschieht, wenn dir irgendwas zustößen sollte.
Von daher fand
Ich das dann doch insgesamt einen guten Punkt, auch wenn ich dann relativ schnell
raus hatte, worum es dann eigentlich gehen soll.
Wie gesagt, dann teilweise ein bisschen zu dick aufgetragen,
was die Schockeffekte angeht, aber insgesamt hat mich das auch nicht ganz so doll gestört.
Dann wäre jetzt noch die abschließende Frage.
Für dich als Hundebesitzer? Hast du da irgendwas mitgenommen?
Quasi eine Moral aus der ganzen Sache rausgezogen?
Verstehst du deinen Hund jetzt besser? Oder war das für dich einfach nur aufgrund
der Verbindung schön anzuschauen?
Ich glaube zu weiteres. Ich glaube so richtig viel mitgenommen habe ich nicht,
außer einen sehr schönen Film gesehen zu haben, den ich mir mit Sicherheit auch
nochmal angucken werde.
Aber ich habe jetzt keine Ambition, das irgendwie mit Carlo nachzustellen oder
mit ihm einen Film zu drehen oder sowas wenn ich da höre, wie viel Aufwand das
war, dann weiß ich nicht, ist das doch irgendwie nichts für uns.
Glaube ich Würde ich jetzt auch nicht empfehlen Ich dachte jetzt,
du meintest das Nachstellen, dass du mit ihm irgendwo eine Waldhütte ziehst Ne,
Das auf gar keinen Fall Also wenn, du hast ja vorhin auch gesagt Du wohnst in
Köln, ich wohne in München, also schon eher in der Großstadt,
komme aber ursprünglich ja
vom Land, da zieht mich aber überhaupt nichts mehr hin und immer wenn ich.
Kurz mal drüber nachdenken,
Wäre ja schon nett, irgendwie was Größeres, Günstigeres vielleicht mit Garten
auf dem Land zu haben. Dann gucke ich sowas wie mehr auf Easttown.
Alle, die die Serie gesehen haben, wissen, das ist ein Statement dagegen,
auf dem Land in Kauf zu leben.
Und zeigt einem alles, was da schief läuft.
Deswegen bin ich nach wie vor sehr happy hier in der City und habe auch genügend
Parkanlagen um mich rum, damit es mit Carlo nicht so ein wahnsinnig weiter Weg
ist, von dem her hoffe ich mal er hat es ja auch einigermaßen gut sehr gut.
Ja dann lasst uns doch gerne mal zu Osgood Perkins neuem Streich kommen der gute Herr,
der hat ja ein Pensum in den letzten Jahren an den Tag gelegt erst mit Long
Legs 2024 dann The Monkey 2025 im Frühjahr und dann hat er jetzt mit Keeper direkt noch einen Film
hinterher geschossen das sind ja so die Filme für die Osgood Birkins aktuell
bekannt ist, hat natürlich vorher auch schon ein bisschen was gemacht,
wie zum Beispiel Die Tochter des Teufels 2015,
Blackhawks Daughter, den hast du schon mal in unserer Longlegs Episode empfohlen
und Gretel und Hänsel zum Beispiel, den hatte, ich glaube der gute Simon hat
mir den mal empfohlen, hat gesagt, den kann man sich mal angucken hatte dann
aber, als er Longlegs gesehen hat, auch direkt gesagt, ja,
ist halt ein typischer Perkins, also der schlägt mit dem Mann noch ein bisschen auf Kriegsfuß,
glaube ich teilweise zumindest.
Der Film Keeper geht 99 Minuten,
Ist ab 16 Jahren freigegeben.
Regie für Osgood Perkins und das Drehbuch stammt diesmal nicht von ihm selbst,
sondern von Nick Leppard.
Das ist ein Kanadier. Warum ich das erwähne, das hört ihr gleich.
Er hat bisher Dangerous Animals nicht inszeniert, sondern das Drehbuch geschrieben.
3,0 auf Letterboxd. Das spricht ja eigentlich zumindest schon mal so ein bisschen für ihn.
Der Film ist auch jetzt 2025 erschienen. Mal gucken, ob der in unserer Horror-Jahresrückblick-Episode
eine Rolle spielen wird.
Bin ich mal gespannt, ob irgendeiner von uns den picken wird.
Oder Keeper auch.
Oder Keeper, ja. Das könnte vielleicht auch sein.
Als Schauspielerin und Schauspieler sind einmal Tatjana Maslany mit dabei.
Die kennt man vielleicht aus Orphan Black oder Rosif Sutherland.
Das ist der jüngste Sohn von Donald Sutherland.
Der hat beispielsweise in Possessor und Orphan First Kill mitgespielt.
Die beiden müssten, wenn ich es jetzt richtig in Erinnerung habe,
auch Kanadier sein. Das ist wichtig.
Ihr habt es immer schon gemerkt, Nick Leppard ist ja auch Kanadier.
Die Entstehungsgeschichte von Keeper ist nämlich eine ganz wilde.
Wir haben uns ja alle gefragt, wie schafft Oscar Birkins das,
jetzt drei Filme in zwei Jahren rauszuballern.
Es war tatsächlich so, dass als Long Legs fertig war und die ganzen Reaktionen
darauf so positiv waren, dass er direkt gesagt hat, okay, ich mag dieses Team,
mit dem ich hier arbeite.
Lass uns das Momentum mitnehmen, jetzt wo wir gerade die Kohle kriegen wahrscheinlich,
weil Longlegs ein Erfolg wird. Lass jetzt direkt The Monkey machen als nächstes Projekt.
Dann kam aber leider der Writer's Strike dazwischen in den USA.
Also hat sich
Oscar Perkins gesagt, okay, gut, dann können wir jetzt The Monkey nicht drehen,
aber irgendwas müssen wir machen. Ich will hier weiterarbeiten,
ich will mit dem Team was machen.
Also hat er sich dann in den Kopf gesetzt, wir können ja dann,
bis The Monkey gedreht werden kann, das Projekt Keeper umsetzen.
Und dann hat er das aus der Taufe gehoben. Und hat sich dann eben mit Nick Leppard
einen Kanadier geschnappt, der nicht in der Screen Actors Guild ist.
Und der demzufolge vom Streik nicht betroffen war.
Und der hat eben dann entsprechend ein Drehbuch geschrieben.
Dann hat er sich noch kanadische Schauspielerinnen und Schauspieler mit dazu
geholt, die auch nicht vom Streik betroffen waren und hat dann entsprechend Keeper inszeniert.
Das ist in dem Sinne wichtig, weil es ist sozusagen ein Füllerprojekt erstmal,
um sein Team zusammenzuhalten, weil das ursprüngliche Projekt,
was er machen wollte, war The Monkey.
Das nochmal zur Einordnung, weil es könnte wichtig werden, in der Betrachtung
von Keeper, die wir jetzt gleich vornehmen.
Erstmal, Patrick, darfst du uns aber gerne mal erzählen, worum geht es denn
storytechnisch in Keeper? Ich nehme mal an, das ist auch wieder schnell zusammengefasst.
Es geht halt wieder um die Hütte im Wald. Cabin in the Woods Teil 2 heute.
Diesmal aber mit Liz und Malcolm. Die sind ungefähr ein Jahr zusammen.
Malcolm ist Arzt und kann sich dementsprechend auch ein ganz nettes Anwesen mitten im Wald leisten.
Er ist architektonisch sehr interessant, das Ding.
Und da will er mit Liz ein schönes Wochenende verbringen.
Doch als die beiden ankommen, hört Liz direkt irgendwelche komischen Geräusche
vom Dachboden aus den Wänden.
Irgendwas scheint da nicht zu stimmen.
Ist tatsächlich erstmal nur sie, die das wahrnimmt. Denn Malcolm muss sich dann
doch relativ schnell verabschieden, weil ein Notfall irgendwie eingetreten ist.
Irgendwie eine ältere Dame, die anesthesiert wurde und dann operiert wurde,
wacht nicht regulär auf, so wie sie aufwachen soll.
Und da muss er, wird er hingerufen, da soll er sich mal angucken.
Deswegen muss er in die Stadt und lässt Lister erstmal alleine.
Und dann wird natürlich alles noch viel schlimmer und dann nimmt das Unheil seinen Lauf.
Ja, und es geht ja schon am Anfang so los, dass die zwei jetzt ein Jahr zusammen
sind und um quasi ihren Jahrestag zu feiern, in diese Hütte fahren,
die ja eigentlich keine Hütte ist, sondern einfach ein Glaspalast,
das modernste des Modernen und dann ja auch noch rauskommt, okay,
nebenan hat der Cousin, anscheinend eine sehr reiche Familie,
auch noch in seinen Häuschen stehen.
Der Cousin kommt dann auch noch kurz, rein zufällig, mit seiner Begleitung rüber,
die irgendwie so ein europäisches Topmodel ist, was aber nicht gut Englisch spricht.
Und da geht es ja schon ein bisschen los,
Patrick, mit den Red Flags, dass man sich dann halt denkt, okay,
man hat hier nicht nur die Hütte im Wald, wie wir das schon hundertmal hatten,
sondern die Herren, die hier aufgefahren werden,
die sind auch nicht so ganz koscher.
Das ist auch was, was wir direkt relativ am Anfang des Films schon kennenlernen.
Das ist wahr, ja. Ich meine, Malcolm versucht das noch so ein bisschen abzutun.
Also er sagt ja auch, ja der Cousin, der ist hier das schwarze Schaf der Familie,
mit dem kann irgendwie keiner sonderlich gut und wir haben Glück,
weil ich habe sein Auto nicht gesehen, das heißt er ist gar nicht da.
Überraschung ist er doch, kommt dann direkt mit seiner neuen Liebschaft da mal
zu Besuch, hat Liz natürlich überhaupt keinen Bock drauf.
Sie wollte lieber einen romantischen Abend mit Malcolm verbringen,
aber ja, ich meine, sein Cousin wird auch direkt als Proll, neureicher Proll
dargestellt, dem eigentlich seine Begleitung total egal ist,
der sich da aufspielt wie sonst was und sich benimmt wie die Axt im Walde.
Also sehr, sehr, ja, Abziehbilder von Figuren da am Anfang, habe ich mir gedacht.
Das ist ja schon klar, dass der irgendwie Dreck am Stecken hat.
Mit dem stimmt irgendwas nicht.
Lage ich jetzt auch nicht so falsch mit. Aber ja, also ich fand die Location,
also dieses Haus, fand ich cool.
Vor allen Dingen, weil Perkins es wieder mal geschafft hat, das Haus gut zu inszenieren.
Ich finde tatsächlich, wenn man solche Horrorfilme hat, So Single-Location-Horror-Filme,
die dann eben in so einem Häuschen spielen.
Finde ich es immer gut, wenn das Haus so inszeniert ist, dass es quasi schon
eine eigene Figur im Film ist.
Dass man weiß, wie das grob geschnitten ist, dass man längere Shots hat,
wo man dann, wie vorhin auch bei Goodboy, im Hintergrund suchen kann.
Und man kennt schon die dunklen Winkel im Haus, wo sich eventuell was verstecken
kann und wo es dann besonders knarzt und so.
Das finde ich cool und ich finde, das hat er ganz gut gemacht.
Ja, definitiv. Und er schafft auch Szenen, in der er die Figuren dann in bestimmte
Areale des Hauses schickt,
wo du am Anfang vielleicht denkst, okay, warum geht es jetzt unbedingt dahin
oder warum ist die Szene jetzt drin und du merkst aber innerhalb des Films,
im Verlauf des Films, okay,
dadurch hast du eben eine grobe Orientierung, wo es im Haus hingeht,
wo sich wer aufhält, wo du eigentlich dann auch dich aufhalten kannst,
dich vielleicht verstecken kannst.
Und dann hast du eben auch hinterher eine bessere Möglichkeit,
dich dann zu orientieren, wenn es ein bisschen mehr zur Sache geht.
Ja, und gut, dass das Haus so inszeniert wird, weil Liz und Malcolm waren mir
von Anfang an eigentlich ziemlich egal, muss ich gestehen. Und das fand ich
tatsächlich auch ein bisschen...
Ja, kann ich nicht so hundertprozentig nachvollziehen. Man wird da einfach so
mitten in diese Beziehung reingeworfen.
Der Film erzählt einem, ja, die sind ein Jahr zusammen, haben da jetzt ein Jubiläum,
aber so richtig, also weder erzählt mir der Film, was die anderen da finden,
warum die zusammen sind,
noch erzählen dies mir oder so wie sich gegenüber verhalten,
erzählt mir das auch nicht. Das heißt, man muss es einfach irgendwie glauben.
Und das hat mir irgendwie nicht gereicht am Anfang. Also da hat mir die Figurenzeichnung
irgendwie nicht gereicht. Ich weiß nicht, ob es dir da anders ging.
Nee, mir ging es da genauso, weil ich beide als Charaktere auch recht langweilig finde.
Also ich habe das dem Simon mal so beschrieben, wie du guckst quasi deiner biederen
Kollegin und deinen biederen Kollegen, die sich irgendwie auf der Arbeit gefunden
haben, dabei zu, wie sie ein Wochenende irgendwo verbringen.
Wo du denkst, die sind da auf der Arbeit schon schnarchig.
Und wenn Weihnachtsfeier ist und die ein paar Glühwein drin haben,
dann lassen sie vielleicht mal die Hüften schwingen, aber ansonsten sind sie
dann doch eher auf der lahmarschigen Seite unterwegs.
So wirken die zwei hier ein bisschen, also du hast auch nicht unbedingt ein
Charisma, was von den Figuren ausgeht, also jetzt nicht unbedingt auf die Schauspieler
bezogen, die machen da, finde ich, das Beste draus, aber die Figuren an sich, die sind halt schon sehr
sehr bieder angelegt und ich finde,
Ich brauche gar nicht so viel Vorgeschichte,
Wenn ich das jetzt zum Beispiel mit Companion vergleiche, da werde ich ja auch
eigentlich direkt reingeworfen.
Pärchen fährt in ein Haus irgendwo im Wald, aber die hatten für mich eine ganz
andere Dynamik, so ein ganz anderes Charisma direkt von Beginn an.
Hier war es halt eher so, ja, wir sind halt da, lass mal ein bisschen gucken,
ein bisschen Wein trinken und so
Ein lecker Schokokuchen essen.
Mal gucken, was da so geht. Schauen wir mal, was wird.
Passiert.
Aber ich finde, selbst wenn die Figuren halt nicht spannend sind,
macht Perkins das in der Inszenierung eigentlich recht gut, weil du hast einerseits
das Haus schon angesprochen, aber auf der anderen Seite auch so,
wie er das Framing einsetzt.
Es gibt beispielsweise eine Szene in der Badewanne,
wie Liz sich gerade ein entspanntes Bad einlässt und du siehst im Hintergrund
durch ein großes Fenster einen Fluss entlang laufen, so ein kleiner in der Bach vielleicht eher.
Und irgendwann geht die Szene so über, dass der Bach quasi so,
also als wenn er durch Liz hindurchläuft, als wenn er in die Badewanne hineinläuft,
wird eine Szene, die andere übergeblendet.
Und da gibt es ein paar von diesen Spielereien, wo er halt wirklich visuell
versucht, zwei Szenen miteinander zu verweben, auch mit einer gewissen Symbolik her,
Es spielt sich allerdings für mich dann nicht immer ganz so aus und manchmal
fragt man sich dann schon doch eher so, okay, was sollte das,
außer dass es jetzt halt eine coole visuelle Spielerei war,
aber gerade wenn die Charaktere halt wenig machen, war das für mich immer was,
wo ich mich so ein bisschen dran erfreuen und entlanghangeln konnte.
Ja, das ist es. Das verkommt halt leider das ein ums andere Mal im Film zum
Selbstzweck und ist dann einfach wirklich nur so eine nette inszenatorische Spielerei.
Auch später gibt es noch so ein, zwei so Trippy-Sequenzen, die einem auch überhaupt
nichts erzählen, die einfach nur drin sind, weil sie cool aussehen sollen.
Und finde ich ein bisschen das Slow-Burnige, was wir so mögen, irgendwie wegnehmen.
Weiß nicht, also die Szene in der Wanne würde ich da jetzt noch gar nicht so
zuzählen, zuzählen, weil die ist wirklich, die ist einfach schön und nimmt der
Szene irgendwie nichts von ihrer,
ja da ist es ja noch Ruhe, sie hat ja da eine ruhige Zeit in der Badewanne,
das Einzige was da creepy passiert ist ja, dass hinter ihr am Fenster irgendeine
Geistergestalt dagegen haucht und dann ein Herz auf das Fenster malt,
das ist so das Gruseligste was da passiert, hat natürlich dann auch einen tieferen Sinn das Ganze.
Aber da hat es mich noch nicht so gestört.
Wie gesagt, später, wenn es dann so ein bisschen in so Traumsequenzen geht,
da fand ich es dann auch ein bisschen, weiß nicht, hat irgendwie dem Film mich gut getan, fand ich.
Und was du gesagt hast, dass er da einfach ein Gefühl für hat,
er hat auch ein Gefühl dafür, so mit einem Fingerschnipp eine normal wirkende
Szene mega creepy zu machen, von einer auf die anderen Sekunde.
Das hat er in Longlegs schon geschafft und hier auch.
Also das Erste, was mir in den Sinn kommt, ist, als der Cousin mit seiner osteuropäischen
neuen Flamme da ankommt und die da alle vier gemeinsam am Tisch sitzen,
sagt der Cousin zu Malcolm, ja lass mal kurz im Nebenraum quatschen und dann
sitzen die beiden Damen da ja allein am Tisch und es ist erstmal eine weirde
Situation, weil Liz auch nicht so richtig weiß, wie soll ich jetzt ein Gespräch mit dir anfangen.
Und dann steht ja auf dem Nebentisch schon so eine Geschenkverpackung,
Wo wir, ich glaube, zu dem Zeitpunkt noch gar nicht wissen, was da drin ist.
Und dann merken wir aber, dass die eine Dame dann doch Englisch kann und doch
sprechen kann, denn sie guckt da zu dieser Verpackung und sagt zu Liz, taste like shit.
Und das auch mit so einem sehr eindringlichen Gesichtsausdruck, sage ich mal.
Und da kippt die Szene sofort und es wird sofort merkwürdig und creepy und off.
Und ich finde, das kann Perkins super gut.
Ja, definitiv. Ich weiß auch genau, was du meinst, weil du direkt das Gefühl des Unwohlseins hast,
weil du vorher eigentlich dachtest, okay, das ist ja alles so harmonisch,
die zwei haben jetzt einfach eine gute Zeit, das scheint sich zwischen den beiden
ja wirklich sowas anzubahnen, was langfristig ist.
Sie sind jetzt ein Jahr zusammen, machen einen Eindruck, als wenn die auch beide
sehr glücklich sind und auf einmal kippt das dann, dass du dann direkt so dieses
dieses Fragenkarussell im Kopf hast, steckt da mehr dahinter?
Was könnte da drin sein? Dabei sagt vorher auch, weil einmal diese Schachtel
angesprochen wird, dass die von der Haushälterin, glaube ich,
da abgestellt worden ist.
Ja, genau, vom Hauskeeper oder so. Also wahrscheinlich der Person,
die da zwischen zwei Buchungen, falls das auch noch gebucht werden kann,
die Hütte da irgendwie nach dem Rechten schaut.
Ich glaube, das ist wahrscheinlich seine Hütte und der hat da diesen Hauskeeper,
der immer sauber macht, während er dann in der Großstadt unterwegs ist.
Aber du hast halt direkt immer dann diese Fragen im Hinterkopf, okay, was ist da drin?
Führt er da was Böses im Schilde? Gerade wenn es dann hinterher auch nochmal
um den Kuchen geht, der da drin ist, wie er dann präsentiert wird und wie Liz
dann so ein bisschen auch genötigt wird, den zu essen,
da kommen einem dann auch wirklich so in dieser Szene kommt die Gänsehaut und
das ist eben das, was Oscar Perkins auch gut kann.
Abseits dessen fand ich aber tatsächlich, war relativ wenig Grusel.
Also ich bin ja großer Slow-Burn-Fan, aber wenn es dann sehr slow ist und wenig
burnt, dann bin ich da irgendwann auch ungeduldig und denke mir so,
okay, jetzt könnte aber langsam mal was passieren. Warst du da so ein bisschen geduldiger als ich?
Vielleicht ein bisschen, aber ich weiß, was du meinst. Also so richtig brennen
tut es ja dann erst so in der letzten Viertelstunde oder vielleicht sogar letzten zehn Minuten.
Bis dahin fand ich, es gab schon genügend Brotkrum, die einem Perkins da so hinwirft.
Es gibt ja dann doch so die ein oder andere Szene, hast du vorhin schon gesagt,
wo man so ein paar Sachen im Hintergrund entdeckt, die wirklich ganz gut funktionieren,
die aber auch hier wieder so gut funktionieren, weil sie nicht als Jumpscare aufgelöst werden.
Die kann man dann eben auch leicht übersehen, sowas mögen wir ja ganz gerne.
Und ich finde schon, da gibt es genug von, aber ich weiß, was du meinst.
Man hat ja ansonsten bei den typischen Slowburn-Filmen auch bis zum letzten
Drittel oder letzten Viertel, wo die häufig nochmal aufdrehen,
immer so ein, zwei Szenen, die einem so ein bisschen aus dem Dämmerzustand wachrütteln.
Hatte ja selbst Skinner Maring.
Und davon gibt es hier halt nicht so viel, das stimmt schon.
Man wird schon sehr eingelullt.
So apropos Skinner Mering. Perkins hat in einem Interview auch mal erwähnt,
dass als es darum ging, okay, was machen sie denn jetzt während des Streiks
in den USA, dass eigentlich so die Option, die sie jetzt noch hätten,
wäre sowas wie Skinner Mering zu machen.
Also das hat er auch den Film entsprechend zitiert.
So nach dem Motto, okay, wir können jetzt aber die Kamera hinstellen und creepy
irgendwelche Ecken filmen.
Und tatsächlich gibt es auch zwei
Szenen, ich weiß nicht, ob es dir auch aufgefallen ist, wo ich mir dachte,
Könnte er sich vielleicht abgeschaut oder sich inspiriert haben lassen?
Weil du halt wirklich eine Szene nur hast, da wird bis auf so einen kleinen
Ausschnitt unten einfach nur die Hauswand gefilmt.
Und ich mir da auch dachte so, okay, was will er mir jetzt damit sagen?
Ja, kann schon sein, dass das so ein Zwinkerer Richtung Skinder-Marink ist.
Oder auch so eine Dachgiebelecke wird auch mal relativ lang gezeigt.
Genau. In die Liste guckt. Gut,
das wird hinterher dann noch ein bisschen aufgelöst, warum sie das tut.
Aber ja, kann schon sein, dass das so ein kleiner, positiver Seitenhieb ist durchaus. Genau.
Und die Autofahrt zu Beginn, da filmt er dann einfach irgendwie die hintere Ecke vom Auto.
80 Prozent, graue Fläche. Da dachte ich schon so, ja, entweder ist das Experiment
oder es ist eine Hommage an Skinner-Marin. Vielleicht ist es auch beides, man weiß es nicht.
Ja.
Ich habe mich allerdings ein bisschen gefragt, also nicht nur,
dass man relativ lange braucht, um dann so in den Trip zu kommen,
sondern gerade wenn man ihn jetzt mit The Monkey vergleicht,
war er ja auch schon recht handzahm.
Also Long Legs war jetzt auch nicht das große Splatterfest, aber auch da gab
es ja schon grafische Momente.
Und hier habe ich mir zwischendurch gedacht, also wenn dann jemand mal ins Gras beißen muss,
dann passiert das meistens offscreen, was ja auch eine gewisse Wirkung haben
kann, wenn du dir dann vorstellst, ausmalen musst, okay, wie ist das jetzt passiert,
wenn du die Geräusche hörst?
Aber hier war es teilweise dann einfach so, jetzt sind sie da, jetzt sind sie weg.
Hat dich das auch so ein bisschen ratlos zurückgelassen, wo jetzt auf einmal
dieser Shift herkommt, so vom doch eher grafischen Blutigen zum,
ich sag mal, eher Seichten?
Ja, so ein bisschen schon. Also ich meine, man hat es ja manchmal bei diesen
Offscreen-Kills, dass man dann vielleicht nur einmal sieht, wie dann die Leiche
irgendwo liegt, wenn überhaupt.
Manchmal wird es ja auch komplett totgeschwiegen und man sieht da gar nichts von.
Sondern hier hast du ja zumindest, also ich erinnere mich an die Todessequenz
von, ja gut, da wären wir jetzt schon arg im Spoiler,
von einer Person, wo man dann zumindest mal so einen halb abgetrennten Kopf
dann sieht, der so hochgezogen wird und dann hängt der Torso noch so ein bisschen
da dran, das fand ich schon ziemlich cool.
Plus, ich glaube, wenn man die Kills mehr onscreen inszeniert hätte früh,
dann hätte man relativ früh ja auch schon so ein bisschen was von dem,
in Anführungsstrichen, Mysterium.
Also was tötet denn da überhaupt vorweggenommen?
Und das tut man ja eigentlich erst so richtig so in der letzten Viertelstunde, 20 Minuten.
Das ist natürlich ein Argument, ja, dass du das dann doch schon vorwegnehmen würdest.
Vielleicht bin ich da auch schon einfach zu effektheischerisch,
aber ich habe dann doch gedacht, okay, wenn in Sachen Grusel schon wenig passiert,
dann gib mir doch noch ein bisschen mehr von dem, was ich an The Monkey so mochte,
dass du einfach diesen exzessiven Gore zwischendurch einfach hast,
so ein bisschen Fun-Splatter-mäßig, dass da einfach irgendwas passiert.
Irgendein Körper explodiert oder ähnliches.
Ja, es ist dann eher schleimig als explizit.
Genau. Dadurch, dass du halt zu einerseits fehlt der Thriller-Aspekt von Long
Legs und es fehlt dann irgendwie das Explizite von The Monkey und
Da hing ich dann so ein bisschen in der Luft und wusste nicht,
welchen Perkins kriege ich denn gerade hier.
Oder kriege ich eine Mischform aus beiden, wo er sich sagt, ich nehme jetzt
einfach das, was du aus Longlegs nicht mochtest und das, was du aus Ande Monkey
nicht mochtest und matsche das einfach zusammen zu einem wunderschönen, leckeren Kuchen.
So ein bisschen Oddity-Perkins, ne? Ja. Aber nicht auf dem Level von Oddity, finde ich. Ja.
Aber das bringt mich jetzt nochmal zu dem Trailer. Hast du den gesehen zufällig?
Ja, richtig.
Da muss ich halt sagen, also da hat man sich natürlich bei Neon wieder gedacht,
okay, das hat bei Longlegs schon so gut funktioniert, das war da richtig auf
die Kackehorn im Marketing.
Und hier habe ich den Trailer auch im Film gesehen und da kamen auch so die
ersten Reaktionen zu Keeper, die schon sehr verhalten waren.
Und ich habe immer diesen Trailer gesehen und dachte so, aber warum?
Es sieht doch alles hier blutig und total creepy, ein großes Mysterium,
alles wild zusammengeschnitten und ich habe mich da wirklich auf so einen wilden
Achterbahnritt gefreut.
Ja und im Endeffekt haben wir ja eben schon gesagt, das geht dann doch alles
eher behäbig zur Sache, alles ein bisschen ruhiger und es braucht auch so bis
zum letzten Drittel, um richtig in Fahrt zu kommen.
Würdest du dann schon sagen, da hat das Marketing da wieder ganze Arbeit geleistet?
Hast du dich da auch ein bisschen in die Irre führen lassen?
Oder kannst du das mittlerweile relativ gut auskoppeln, dass du sagst,
okay, ja, das ist Marketing, da kann ich sowieso erstmal drauf verzichten,
sondern ich gucke erstmal, was der fertige Film mir bietet.
Ja, ich glaube zweiteres. Ich glaube, sie hat ein kleines Problem.
Also ich glaube, es wäre einfacher, den Film mehr als das, was er ist,
zu vermarkten, wenn er zwischen Longlegs und Monkey rausgekommen wäre.
Also wenn Longlegs der letzte Perkins gewesen wäre, den man gesehen hätte und nicht Monkey,
weil da wirkt er ja dann schon, also klar, man kann sagen, er ist ein bisschen
zahmer als Longlegs, aber er ist halt deutlich zahmer als Monkey und ja auch
eine ganz andere Atmosphäre, ganz andere Tonalität.
Und deswegen in der jetzigen Veröffentlichungsreihenfolge ist es ja schon eine
ganz schöne Achterbahnfahrt, von Long Legs zu Monkey zu Keeper.
Und deswegen hat man vermutlich versucht, so die Leute, die dann Monkey gesehen
haben, anzulocken und ins Kino zu locken.
Und hat dann deswegen so ein bisschen, also man hat ja im Grunde alles,
was an Brutalität passiert, im Film in den Trailer geschnitten.
Kann man durchaus kritisieren, finde ich. Aber ich meine, alles,
was die Leute in Genrefilme ins Kino lockt, ist irgendwie, finde ich, okay.
Und ich finde, die haben es zumindest mal nicht übertrieben.
Aber ja, also ich glaube, wenn man den Trailer nur sieht und dann kann man schon
ein bisschen anderen Filmen vermuten, als man dann am Ende aufgetischt bekommt.
Ja, für mich kam es so rüber, als hätte man die ganze Brutalität,
die innerhalb dieser 99 Minuten passiert,
komplett auf zwei Minuten runter gedampft, also wirklich komprimiert und dass
du, ich will jetzt nicht sagen, alles schon zu sehen bekommst,
aber einen Großteil zu sehen bekommst.
Und deswegen bin ich eigentlich davon ausgegangen, okay, das wird jetzt schon
ein gutes Brett. Da wird ordentlich geschnetzelt.
Da werden wir uns ein paar Jumpscares um die Ohren fliegen sehen,
was dann im Endeffekt leider nicht eingetreten ist.
Gut, aber der Job der Marketingabteilung ist, auf den Film aufmerksam zu machen.
Das haben sie dann hingekriegt.
Und da muss man sich natürlich immer so als Filmschaffender fragen,
so ist das im Endeffekt dann gut für meinen Film, wenn Leute mit der falschen
Erwartungshaltung reingehen oder schadet das dem dann eher doch bei der Rezeption
Da bin ich mal gespannt,
Wenn wir da tatsächliche Zahlen haben, wie der so performt hat.
Ja, da bin ich auch sehr gespannt, was das berühmte Tomatometer dann hinterher
auch bei Rotten Tomatoes aussagen wird, wenn es um den Audience-Score geht.
Weil da war es ja schon bei Longlegs so, dass viele Leute gesagt haben,
hey, ich hab dir, ich hab gesagt, das war der gruseligste Film aller Zeiten und dann kommt das hier.
Also da waren ja auch schon viele, die sich da so ein bisschen getäuscht gefühlt haben.
Ja, und ich meine, es ist ja bei Longlegs haben wir drüber geredet,
bei Skinner Marine haben wir damals auch drüber geredet, lieber,
zehnmal lieber einen polarisierenden Horrorfilm, der Meinung auf beiden Seiten
des Spektrums hat, als den nächsten,
um Simon zu zitieren, Drei-Sterne-Film, der einfach so durchgeht.
Um Simon zu zitieren, der mich zitiert.
Das ist den nächsten Bone Lake. Aber das ist ein anderes Thema.
Ja, verstehe. Den habe ich ja noch nicht gesehen. Habe ich nur gelesen und gehört,
was ihr dazu gesagt habt.
Obwohl, der polarisiert ja auch durchaus. aus. Da gibt es ja auch ein paar positive Stimmen.
Aber das war dann, das war so ein ähnliches Beispiel für mich von,
okay, ihr habt mir jetzt hier so ein quasi Soft-Porno Brutalstreifen versprochen
und dann kriege ich hier die FSK 12 Version.
Aber wie gesagt, das ist ein Thema für einen anderen Podcast und mal gucken,
vielleicht taucht er ja im Jahresrückblick auf.
Aber da müsstest du den, glaube ich, sehr gut finden.
Ich glaube, beim Simon war der auch nicht so gut weggekommen.
Ja, und das bei allem, was ihr bisher über den erzählt habt,
halte ich das eher für unwahrscheinlich.
Vielleicht irgendwo bei den Honorable Mentions oder so, aber mal gucken.
Geguckt wird er auf jeden Fall.
Vulnerable Mentions kommenden. Oha.
Dann lass uns noch kurz einen Spoiler-Teil einschieben, wie wir das eben bei
Goodboy auch gemacht haben, denn du hast ja den Twist eben diverse Male schon mal anklingen lassen.
Du hast gesagt, du hast ihn schneller bei Goodboy erraten als bei Keeper,
aber bei Keeper warst du auch relativ schnell und das, obwohl du bei Twists
jetzt nicht immer so derjenige bist, der dann da sitzt und sagst,
ich will da jetzt aber wissen, worum es geht, sondern du lässt das eher auf dich zukommen.
Magst du uns mal verraten, was der große Twist bei Keeper ist.
Ja, der große Twist bei Keeper ist, dass, ja, also im Grunde,
dass der gute Malcolm doch nicht so ein Mauerblümchen ist, sondern das Faustdick
hinter den Ohren hat und auch mit seinem Cousin ein bisschen unter einer Decke steckt,
und die ihre jeweiligen Dates oder bei Malcolm halt die,
ja, zumindest mal Liz, mit der er schon ein Jahr zusammen ist,
dahin locken, um sie zu verfüttern an ja, irgendeine dunkle Macht an irgendwelche
schleimigen Wesen, die da offensichtlich auch wohnen, eben in den dunklen Ecken in den Häusern.
Deswegen hat Liss ja da in die Ecke geguckt und ja, ihnen im Gegenzug dafür,
dass die beiden sie füttern, ihnen versprochen haben, sie ewig am Leben zu halten.
Also Malcolm und sein Cousin sind schon, ich glaube, es wird gesagt mehrere hundert Jahre alt,
haben irgendwann Dann mal in grauer Vorzeit eine schwangere Frau angeschossen,
die sich irgendwie auf dem Anwesen der Familie rumgetrieben hat.
Und ihr Vater hat gesagt, wenn da irgendwer rumstreunert, dann erschießt den ruhig.
Die haben sie aber nicht getötet, sondern eben nur angeschossen und haben die
schwer verletzte schwangere Frau dann in den Schweinestall gezerrt.
Und da hatte sie dann ihre Niederkunft und hat irgendetwas gebärt.
Man sieht in der Szene, also in dem Rückblick, nicht, was sie gebärt,
aber es sind dann eben wahrscheinlich diese Wesen.
Und ja, die haben dann eben einen Bund mit den beiden eingegangen und die beiden
müssen jetzt fleißig Nachschub liefern.
Also irgendwelche Menschen, das sind dann hier logischerweise eben einmal,
weil es die Message des Films ist, aber eben weil die beiden es auch offensichtlich
leichter finden, Frauen in diese Hütten zu locken als Männer.
Ja, und die Wesen konsumieren, töten, konsumieren diese Frauen dann und die
beiden haben dadurch ein potenziell ewiges Leben.
Das ist dann so der Twist und Liz ist eben einfach nur das nächste Opfer von
Malcolm und nicht so wie sie dachte, seine große Liebe.
Genau, dank dir. Das muss aber natürlich von Malcolm in einem umschweifenden
Monolog präsentiert werden.
Ja, das war wirklich, also, das war Exposition Dump par excellence,
das war wirklich, das war mir auch ein bisschen zu viel, das hätte man mit Sicherheit
auch ein bisschen eleganter machen können.
Ja, das war so, weil ich dich sehr liebe, im Gegensatz zu den anderen Frauen,
die ich hier verfüttert habe, gestatte ich dir, dir nochmal kurz erklären zu
dürfen, warum ich das alles tue und dann hat er einmal losgelegt und
Das Ganze ist natürlich eine große Metapher für das Patriarchat und für toxische
Männlichkeit, weil natürlich dieses Wesen der Mutter beraubt wird durch diese jungen Männer,
die gleichzeitig in diese Abhängigkeitsbeziehung geraten und die Männer sich
quasi dadurch ewig jung fühlen und am Leben halten, indem sie eben Frauen verheizen.
Also so kann man das ja so als Metapher auf die heutige Zeit verwenden.
Also Männer fühlen sich quasi ewig jung, egal wie alt sie sind,
weil sie halt immer eine Frau nach der anderen verheizen.
Und wenn sie sie nicht mehr brauchen, dann schmeißen sie halt weg und verlassen
sie, während die Frauen halt eigentlich so für sich stehen müssten,
nur zusammenstehen müssten und nicht gegeneinander kämpfen müssten,
um sich dahinter gegen die Männer und das Patriarchat zu erheben.
Das ist natürlich einerseits sehr mit dem Holzhammer und ich weiß nicht,
wie es dir geht, Patrick.
Ich finde es halt immer problematisch, wenn so Messages von Männern kommen.
Also ich hätte Keeper gerne mal von einer Frau inszeniert gesehen,
statt einen Mann zu haben, der sich darüber beschwert, dass die armen Frauen
unter dem Patriarchat leiden müssen. Das hat für mich immer so einen komischen Beigeschmack.
Ja, ich verstehe, was du meinst, aber ich finde es trotzdem wichtig genug,
Oder ja, dass es eben solche Filme gibt, die dann bei so einer Message finde
ich das manchmal auch gar nicht verkehrt, dass die so ein bisschen mit dem Holzhammer daherkommt,
weil es ja nun mal auch viele Leute gibt, die sich nicht so mit Filmen beschäftigen, wie wir das tun.
Also damit meine ich jetzt nicht, dass wir, keine Ahnung, die Megabrains sind,
die den Film direkt dekodieren können, aber ich meine, wir podcasten drüber,
das heißt, wir gucken den und machen uns einen Sitzen und kommen dann halt ein
bisschen eher dahinter, als wenn man den jetzt,
keine Ahnung, wir gehen mal heute ins Kino, was läuft denn, Ayakipa,
lass mal gucken und morgen habe ich ihn wieder vergessen.
Dann D-Bar ein bisschen mit Holzhammer und bevor es keiner erzählt,
dann soll es aus meiner Sicht ruhig auch einen Mann erzählen.
Also ich musste auch immer so ein bisschen an dieses Meme denken von,
was war denn das, von Damen Gambit, ich weiß nicht, ob du das kennst,
wo dann das Bild von Enya Taylor-Joy ist, wo sie da quasi komplett fertig ist
und dann mit der Flasche Jack Daniels leicht bekleidet da auf der Couch sitzt,
im absoluten Hochglanzaufnahme und die Tagline ist,
so stellen sich Männer vor, dass Frauen aussehen, wenn sie quasi rock bottom sind.
Da ist natürlich schon was Wahres
dran. Das ist ein bisschen Perspektivverzerrung schon. Auf jeden Fall.
Aber ich fand die Message von Keeper so on the nose, wie sie nun mal auch ist, durchaus.
Natürlich habe ich mich häufig an Men erinnert gefühlt.
Das ist ja schon sehr ähnlich von
Message, auch sehr ähnlich von vielen Storybeats, finde ich, irgendwie.
Deswegen, ja, also es hat für mich eigentlich ganz gut funktioniert.
Ja, ich weiß, was du meinst. Auf der anderen Seite, finde ich,
sind da aber auch dann gewisse Punkte drinnen,
die wieder weniger zugänglich sind, zum Beispiel mit dieser Erscheinung,
mit diesem Wesen, das alle Frauenköpfe miteinander vereint und wie sie dann
auf Liz zugehen und sie auch so ein bisschen vereinnahmen wollen und auch in
ihr die Mutter erkennen.
Da finde ich, macht der Film halt immer so unnötig Fragezeichen auf und verkompliziert
sich da vielleicht auch zu sehr, was dann wieder ein bisschen im Kontrast zu
der einfach gehaltenen Message steht, die er eigentlich rüberbringen möchte.
Ja, stimmt. Also ich hatte das dann so interpretiert, dass diese,
schleimigen Wesen, die dann die Frauen umbringen, das sind halt die Kinder und
dieses mehrgesichtige Wesen repräsentiert quasi alle Frauen,
die da in dem Haus schon umgekommen sind.
Genau.
Aber was man halt auch dazu sagen muss, oder was ich dazu sagen muss,
gerade bei diesem mehrgesichtigen Wesen, aber eben auch bei den Kindern,
die Effektarbeit ist schon cool.
Das stimmt.
Also das ist schon alles sehr schleimig, sehr eklig. Ich finde es auch wahnsinnig creepy.
Also ich fand die gruseligste Szene eigentlich als Lister gerade mit,
ich weiß gar nicht, ihrer Schwester, glaube ich, telefoniert sie da manchmal, ne?
Schwester oder beste Freundin, irgendwie sowas.
Ja, genau, irgendwie sowas. Und da sieht man eben sie, wie sie telefoniert und
dann wieder ganz viel freie Fläche im Hintergrund, eben ganz viel Raum.
Und dann schwebt da ja ein so ein Wesen ganz langsam auf Liz zu,
sie sieht das logischerweise nicht, weil sie telefoniert und dann ja fährt so
der Hals von diesem Wesen aus.
Und das war für mich schon Osgood Perkins Masterclass, sowas kann er halt, sowas mag ich einfach.
Und das Wesen hat man ja dann später auch nochmal gesehen, das sorgt ja dann
auch quasi für den letzten Kill, wenn man so will, im Film.
Also Effektarbeit wirklich Chapeau, muss ich sagen.
Hat ja auch für den Witz gesorgt, das ist nicht Long Legs, sondern Long Necks.
Er hat er wahrscheinlich beabsichtigt.
Wahrscheinlich.
Ja.
Ich finde, das ist dann auch hinterher ein Ende,
da kann man dann für sich selber sagen, das war es jetzt, ich schließe mit dem
Film ab, weil ich glaube, wenn du halt zu viel darüber nachdenkst,
da fällt er auch wieder so ein bisschen in sich zusammen,
weil hinterher fällt Malcolm ja zum Beispiel auch auf, oder es ist ihm ja vorher
auch schon aufgefallen, dass er dann sagt, okay, du siehst eigentlich genauso
aus wie die Frau, die ich damals umgebracht habe.
Aber statt dann eben die Frau, die er damals umgebracht hat,
quasi oder deren Ebenbild dann quasi dahin zu bringen,
was ja eigentlich schon programmiert ist, dass dann irgendwas passieren wird
oder dass es das Schicksal ist, dass dann irgendwas passiert,
dass er es dann lässt, bringt er sie natürlich trotzdem hin.
Und dann sagt er noch, ja, ich liebe dich ja eigentlich auch.
Du bist die erste Frau, die ich liebe.
Wo ich mir dann auch gedacht habe, warum bringst du sie dann dahin?
Warum sagst du ihr nicht, ich bin jetzt kurz auf Dienstreise und gabelst dir
irgendwen auf, den du da verfütterst?
Das sind dann halt so ein paar Sachen, da darf man dann halt glaube ich nicht
zu viel drüber nachdenken.
Gut, da könnte man auch vielleicht interpretieren, vielleicht wollte er auch
endlich gefasst werden, vielleicht wollte er sich endlich seinem Schicksal ergeben,
dafür hat er dann aber doch zu viel Gegenwehr geleistet zwischendurch.
Ja, und es ist halt, er macht das ja jetzt auch schon, keine Ahnung, 100 Jahre lang.
Also wir sehen ja quasi die eine Instanz dieses wiederkehrenden Dings, wo es halt schiefläuft.
Und vorher hat es 100 oder wie oft auch immer funktioniert.
Aber ich fand cool, wie quasi so das Red Flag Thema komplett umgedreht wird.
Am Anfang denkt man sich, um Gottes Willen, Liz, hau doch bitte endlich ab. was ist denn mit dir los.
Aber nachdem sie quasi das erste Mal diesen Stück Schokokuchen probiert,
Hat sie ja direkt irgendeine Connection und fühlt sich irgendwie zu diesem Ort
hingezogen und will dann auch gar nicht mehr weg, weil sie irgendwas da festhält
und das irgendwas ist dann eben nicht mehr Malcolm.
Und ab dem Moment ist es dann Malcolm, der die Red Flags nicht sieht.
Klar, hätte er vorher auch schon, er war ein Jahr mit der zusammen,
hätte auch checken können, dass die genauso aussieht.
Aber spätestens da, wo sie dann anfängt, sich so merkwürdig zu benehmen,
Da hätte er es spätestens dann irgendwie merken müssen, dass er jetzt auf seinen
Abgrund da hinarbeitet.
Ja, das stimmt. Auch die beste Kuchenszene nach Rooney Mara damals.
Ja, absolut.
Den ganzen Kuchen in sich reingestopft.
Hm.
Wie war das dann nochmal?
Also eigentlich, da war Betäubungsmittel drin und wenn sie ein Stück gegessen
hätte, wäre es in Ordnung gewesen, aber dadurch, dass sie das ganze Ding gegessen
hätte, war es quasi wieder, hat sie eher aufgeputscht. Irgendwie sowas war das.
Ja, das habe ich auch nicht so hundertprozentig verstanden. Also ja,
die Idee war irgendwie, sie soll ein Stück essen und ist dann ausgenockt.
Und sie hat ja auch erst ein Stück gegessen.
Genau.
Und hat sich dann nachts halt noch den ganzen Kuchen da reingepfiffen. Ich kenne das.
Also wenn Kuchen da steht, ist er weg.
Auf jeden Fall.
Auf jeden Fall.
Aber ja, das habe ich auch nicht so hundertprozentig durchdrogen.
Ja, wie gesagt, also manche Sachen muss man dann glaube ich auch nicht zu denken.
Oder kann dann einfach sagen, okay, ich bin fein damit, wie der Film das jetzt
inszeniert, ich will da auch gar nicht tiefer bohren, sondern das soll auf dieser
Ebene passieren und dann ist das auch fein.
Gut, dann lasst uns doch gerne zu einem kleinen Fazit kommen.
Bei mir ist vielleicht durchgedrungen, ich bin ja schon etwas kritischer mit
dem Film unterwegs, weil mir Long Legs und The Monkey recht gut gefallen haben,
so beide auf ihre eigene Art und Weise.
Keeper war jetzt nochmal was komplett anderes, was ja von Perkins auch so beabsichtigt
war, dass er für sich gesagt hat, okay, ich will hier drei unterschiedliche
Filme machen, so mit verschiedenen Ausrichtungen experimentieren.
Da muss ich aber sagen, war es halt für mich halt einerseits nicht gruselig
genug und auf der anderen Seite nicht splatterig genug
weswegen ich dann trotz der coolen Location und den Effekten und der Inszenierung
aufgrund dann doch der recht biederen Charaktere aufgrund so des fehlenden Grusels,
aufgrund der fehlenden Kills, die ich dann stattdessen lieber gehabt hätte und
aufgrund der Message, die mir dann doch ein bisschen zu Holzheimbring war,
leider noch unterm Strich rausgekommen bin.
Deswegen gibt es von mir für den guten Keeper zwei Sterne.
Wie schaut es denn da bei dir aus?
Ja, ein bisschen wohlwollender, aber auch nicht viel wohlwollender.
Also ich war ja ein sehr großer Fan von Long Legs oder bin es auch immer noch
und finde Oz Perkins einer der durchaus einigen,
da sind wir ja gerade relativ gesegnet,
Horrorregisseure, den man auf jeden Fall im Blick behalten sollte,
weil er ja zumindest, wie gut oder schlecht man seine Filme auch findet,
zumindest originelle Horrorstoffe rausballert.
Gut, hier jetzt nicht sein eigenes Drehbuch, aber vielleicht war es ja unterhand
doch zu 90% sein eigenes Drehbuch, wer weiß.
So ein bisschen den Streik umgehen, keine Ahnung.
Deswegen ist deutlich schlechter gefallen hat er mir als Long Legs,
aber ich fand da immer noch genug Gutes drin, dass ich eine gute Zeit mit dem hatte.
Die Charaktere waren es nicht, die Figuren waren es nicht, den SchauspielerInnen
will ich da nichts vorwerfen. Ich glaube, das lag wirklich dann einfach am Drehbuch.
Und diese Hintergrundgeschichte, die sich da offenbart, die hat mich dann zumindest
genug an der Stange gehalten, dass ich es ohne viel Langeweile zum Finale geschafft
habe und ich fand so die letzten 10 Minuten, Viertelstunde,
da hat er dann das gebracht, was ich dann lieber noch länger gesehen hätte.
Da sieht man ja in den Wesen, da kommt die Effektarbeit zugute,
da dreht sich das alles nochmal so ein bisschen,
und ich mag halt einfach diese Single-Location-Geschichten, Vor allen Dingen,
wenn man dann eben die Location, die man dann hat, eben so inszeniert,
dass es eine eigene Figur im Film wird. Und ich fand, das hat Perkins hier geschafft.
Deswegen lande ich wahrscheinlich so beinahe drei, denke ich.
Ja, mit der Hintergrundgeschichte zum Film, mit der Entstehungsgeschichte,
die du vorhin ja auch erzählt hast, wird es so ein bisschen für mich alles klarer,
weswegen der Film dann so geworden ist, wie er geworden ist.
Und ja, also nach wie vor habe ich Bock auf alles, was Perkins raushauen wird.
Als nächstes wird es ja dann The Young People sein.
Bin ich mal sehr gespannt, was das dann so wird.
Ja, ich würde mir hoffen, dass er sich da ein bisschen mehr Zeit lässt,
weil wir haben es ja eben schon mal angesprochen, Keeper war jetzt halt so ein
Füllerprojekt, weil er unbedingt was machen wollte während des Streiks.
Deswegen ist er auch relativ schnell entstanden, halt innerhalb von ein paar Wochen.
Da war halt keine große Vorbereitungszeit dabei oder keine große Konzeptions-
oder Ausarbeitungszeit, wie man das jetzt vielleicht bei anderen Projekten hat.
Deswegen hoffe ich einfach, dass er sich für die nächsten Projekte jetzt wieder
ein bisschen mehr Zeit nimmt, da vielleicht dann doch eher auf Qualität schaut
und nicht auf Quantität.
Ich bin aber trotzdem noch weiterhin gespannt, was er jetzt machen wird.
Also ich bin jetzt auch kein großer Fan davon, zu sagen, so nur weil mir jetzt
mal ein Werk nicht gefallen hat, schaue ich nie wieder von dem was.
Da kann mir gestohlen bleiben, sondern ich schaue einfach mal,
Was er jetzt... Da werden wir schon sehen, was er davon hat, der Oss.
Genau. Der ist jetzt bei mir unten durch.
Der ist unten durch.
Da weint er jetzt wieder. Weint er sich jetzt in den Schlaf die nächsten Tage.
Also was ich jetzt aber auch schon zweimal online gesehen habe,
ist Vergleiche zu Rosemary's Baby.
Und die finde ich schon ein bisschen arg weit hergeholt. Also wer die von euch
da draußen liest und den Film noch nicht gesehen hat und Rosemary's Baby mag,
klar, also die Handlung gibt es irgendwo ein bisschen her.
Aber das ist halt was vollkommen anderes.
Ja. Ich grubel gerade nach, wie man draufkommt, aber...
Ja, in der IMDb war mal eine, oder habe ich eine Collider-Headline gefunden,
die darauf eingespielt hatte.
Und bei Letterboxd auch, ich glaube, zwei Rezensionen, die das damit verglichen haben.
Komisch. Weil Perkins selber sagt, er hat sich da eher von Shining inspirieren
lassen zum Beispiel, als von Rosemary's Baby.
Ja gut, aber wenn man tief gräbt, kann man genug Sachen reininterpretieren von einer.
Ja, absolut. Und ich glaube, jetzt lässt er sich auch ein bisschen Zeit,
weil zu Young People ist ja noch nicht so wahnsinnig viel bekannt, außer der Cast.
Und der sieht ja mit Nicole Kidman, Heather Graham und Johnny Knoxville schon
mal zumindest sehr interessant aus.
Sind aber alles keine Young People mehr.
Das sind keine Young People mehr, nee. Ohne ihn da jetzt so nah treten zu wollen.
Ich meine, wir haben da ja, wir müssen da ein Glashaus und Steine und so.
Du siehst dich ja noch, weil du bist ja noch unter 40.
Aber auch nicht mehr lange. Also das wird dieses Jahr dann auch ein Ende.
Kannst du uns nicht mehr als alte Säcke beschimpfen. Gut, dann danke ich dir,
Patrick, dass du dir mit mir heute Keeper und Goodboy vorgenommen hast,
damit wir hier nochmal in der Vorweihnachtszeit ein bisschen die Horrortrommel rühren.
Immer wieder gerne.
Und euch da draußen danke ich vielmals fürs Zuhören. Bleibt uns weiter gewogen,
denn demnächst stehen hier die ganzen Jahresrückblicke immer wieder an.
Sind wir schon gespannt, was wir dann aus dem Hut zaubern. Also Serienjahresrückblick,
Filmjahresrückblick und der Patrick und ich werden uns den guten Simon wieder
schnappen und dann werden wir auch nochmal einen Horrorjahresrückblick wagen.
Und mal schauen, was wir sonst noch so am Start haben.
Der gute Kinan und ich werden nämlich noch über Therapiemöglichkeiten für gewisse
ausgestorbene dänische Brandschatzarten reden, falls ihr Zwinkerzwonger wisst,
worauf wir hinaus wollen.
So, dann euch einen wunderschönen Tag, schaut fleißig Filme und bis dann.
Tschüss. Tschüss.
Daniel
00:00:02
Patrick
00:00:42
Daniel
00:00:46
Patrick
00:01:36
Daniel
00:02:54
Patrick
00:02:58
Daniel
00:03:29
Patrick
00:04:38
Daniel
00:04:48
Patrick
00:04:50
Daniel
00:04:51
Patrick
00:06:12
Daniel
00:06:18
Patrick
00:06:55
Daniel
00:07:03
Patrick
00:08:28
Daniel
00:09:12
Patrick
00:09:18
Daniel
00:09:22
Patrick
00:10:00
Daniel
00:10:09
Patrick
00:10:35
Daniel
00:11:58
Patrick
00:13:15
Daniel
00:14:09
Patrick
00:15:12
Daniel
00:15:36
Patrick
00:16:18
Daniel
00:17:11
Patrick
00:18:34
Daniel
00:19:14
Patrick
00:19:35
Daniel
00:20:11
Patrick
00:20:18
Daniel
00:20:41
Patrick
00:20:47
Daniel
00:20:48
Patrick
00:20:53
Daniel
00:20:56
Patrick
00:21:30
Daniel
00:22:11
Patrick
00:22:23
Daniel
00:22:32
Patrick
00:23:20
Daniel
00:23:26
Patrick
00:25:04
Daniel
00:26:16
Patrick
00:27:35
Daniel
00:27:36
Patrick
00:27:57
Daniel
00:27:58
Patrick
00:28:15
Daniel
00:28:17
Patrick
00:28:32
Daniel
00:28:57
Patrick
00:29:07
Daniel
00:29:54
Patrick
00:30:57
Daniel
00:30:59
Patrick
00:31:38
Daniel
00:31:39
Patrick
00:32:50
Daniel
00:32:50
Patrick
00:34:01
Daniel
00:35:06
Patrick
00:35:43
Daniel
00:35:44
Patrick
00:36:04
Daniel
00:37:47
Patrick
00:38:24
Daniel
00:39:07
Patrick
00:39:54
Daniel
00:39:56
Patrick
00:40:17
Daniel
00:40:19
Patrick
00:40:24
Daniel
00:40:25
Patrick
00:41:39
Daniel
00:43:56
Patrick
00:44:37
Daniel
00:44:49
Patrick
00:45:44
Daniel
00:46:44
Patrick
00:47:28
Daniel
00:47:51
Patrick
00:48:08
Daniel
00:48:09
Patrick
00:49:05
Daniel
00:49:58
Patrick
00:50:30
Daniel
00:50:34
Patrick
00:51:06
Daniel
00:51:12
Patrick
00:51:16
Daniel
00:51:18
Patrick
00:52:21
Daniel
00:53:38
Patrick
00:54:31
Daniel
00:54:37
Patrick
00:54:58
Daniel
00:55:19
Patrick
00:55:22
Daniel
00:55:28
Patrick
00:55:57
Daniel
00:56:11
Patrick
00:56:40
Daniel
00:58:48
Patrick
00:58:56
Daniel
00:59:08
Patrick
01:00:38
Daniel
01:02:27
Patrick
01:03:03
Daniel
01:03:19
Patrick
01:03:21
Daniel
01:03:31
Patrick
01:03:32
Daniel
01:03:47
Patrick
01:03:49
Daniel
01:04:28
Patrick
01:04:34
Daniel
01:04:36
Patrick
01:04:38
Daniel
01:04:40
Patrick
01:05:56
Daniel
01:07:03
Patrick
01:07:08
Daniel
01:07:10
Patrick
01:07:13
Daniel
01:07:15
Patrick
01:07:27
Daniel
01:07:37
Patrick
01:07:38
Daniel
01:07:44
Patrick
01:07:46
Daniel
01:07:52
Patrick
01:09:16
Daniel
01:11:23
Patrick
01:12:16
Daniel
01:12:19
Patrick
01:12:23
Daniel
01:12:24
Patrick
01:12:28
Daniel
01:12:50
Patrick
01:12:55
Daniel
01:13:11
Patrick
01:13:25
Daniel
01:13:38
Patrick
01:13:39
Daniel
01:13:50
Patrick
01:13:52
Daniel
01:14:00
Patrick
01:14:15
Daniel
01:14:17